Naturverbundenheit – eine Rückkehr zu unseren Wurzeln

In einer Welt, die immer schneller und digitaler wird, sehnen sich viele Menschen nach einer Verbindung, die weit über Bildschirme und Technologie hinausgeht: der Verbindung zur Natur. Doch was bedeutet Naturverbundenheit eigentlich und warum ist sie so wichtig? Für mich ist sie weit mehr als ein Wort – sie ist eine Lebenseinstellung und ein wichtiger Teil meines Alltags. In diesem Artikel erkläre ich dir den Begriff Naturverbundenheit, wie mein eigener Weg zu einem naturverbundenen Leben aussieht und warum er so wichtig ist. Außerdem gebe ich dir Tipp, was du selbst tun kannst um mehr von diesem Lebensgefühl in deinen Alltag zu holen.

Was bedeutet Naturverbundenheit?

Naturverbundenheit ist die tiefe, emotionale und geistige Verbindung zur natürlichen Welt. Sie beschreibt das Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein, eingebettet in die Kreisläufe von Wachstum, Veränderung und Erneuerung. Naturverbundenheit kann auf verschiedene Arten erlebt werden: durch das Spüren der Erde unter den Füßen, das Rauschen der Blätter im Wind oder den Duft von frischem Regen.

Doch Naturverbundenheit ist mehr als ein Moment der Achtsamkeit. Sie beinhaltet auch die Wertschätzung für die Ressourcen, die uns die Natur schenkt, und das Bewusstsein, wie unser Handeln diese beeinflusst. Für viele Menschen ist sie ein Weg, innere Ruhe zu finden, Kreativität zu fördern und einen nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln.

Mein Weg zur Naturverbundenheit

Ich bin in der Stadt aufgewachsen, hatte jedoch das große Glück, in einem Haus mit Garten zu leben. Obstbäume, Gemüsebeete und der Umgang mit Haustieren waren ein selbstverständlicher Teil meines Alltags. Schon damals liebte ich es, barfuß durch das Gras zu laufen, die ersten reifen Erdbeeren zu naschen oder den Duft von frisch geernteten Kräutern einzuatmen.

Viele Jahre später entdeckte ich diese Liebe zur Natur neu. Während meiner Ausbildung zur Wildkräuterpädagogin lernte ich, wie faszinierend und vielfältig die Pflanzenwelt ist. Meine Begeisterung für Wildkräuter führte mich schließlich zu meinem heutigen Schwerpunkt: Pflanzenfarben.

Heute lebe ich mit meiner Familie in einem Haus mit Selbstversorgergarten und einem speziellen Färbergarten, in dem ich Pflanzen wie Färberkamille, Mädchenauge und Färberknöterich anbaue. Diese Pflanzen schenke ich nicht nur ein zweites Leben in Form von Farben, sondern sie verbinden mich mit einer uralten Tradition, die Natur und Kreativität miteinander vereint. Ich kann mich bei der Arbeit im Garten wunderbar entspannen. Es gibt für mich nichts schöneres als mit den Händen in der warmen Erde zu wühlen und dabei dem Vogelgezwitscher zu lauschen. Bei meinen Spaziergängen über die Wiesen und durch den Wald sammle ich Schätze der Natur um sie später in meinen kreativen Projekten zu nutzen. Voller Dankbarkeit entstehen in einem langsamen und immer wieder überraschenden Prozess wunderschön gefärbte Stoffe und Garne, die ich zu nachhaltigen Produkten weiterverarbeiten kann. Außerdem nutze ich die Zeit in der Natur, um meine Eindrücke zeichnerisch festzuhalten. Viele dieser Zeichnungen verwandle ich in Linoldrucke um mir auch so ein Stück Natur in die Wohnung zu holen.

Warum ist Naturverbundenheit gerade heute so wichtig?

Gerade in unserer schnellebigen Welt ist es wichtig gut auf sich selbst zu achten. Die Verbindung zur Natur schenkt dir unter anderem innere Ruhe und Ausgleich. Zeit in der Natur zu verbringen, senkt nachweislich Stress und fördert das Wohlbefinden. Schon wenige Minuten im Grünen können die Herzfrequenz senken und die Gedanken beruhigen. Außerdem fördert sie deine Kreativität und Inspiration. Die Natur ist ein unerschöpflicher Quell der Inspiration. Farben, Formen und Muster regen unsere Fantasie an und fördern die schöpferische Kraft. Nicht zu unterschätzen ist auch der Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Wer die Natur schätzt, möchte sie schützen. Naturverbundenheit stärkt das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und ermutigt dazu, bewusster zu konsumieren.

Was kannst du jetzt selbst tun, um deine Naturverbundenheit zu stärken?

Auch wenn du keinen Garten oder Zugang zu einem großen Naturgebiet hast, gibt es viele Möglichkeiten, eine Verbindung zur Natur aufzubauen:

  • Pflanze etwas Eigenes: Selbst ein kleiner Kräutertopf am Fenster kann dir das Gefühl geben, der Natur näher zu sein.
  • Geh hinaus: Ein Spaziergang im Park oder ein Tag im Wald kann Wunder wirken. Achte dabei bewusst auf deine Umgebung – den Klang der Vögel, die Farben der Blätter, den Duft der Erde.
  • Probiere etwas Neues aus: Sammle Wildkräuter, färbe Stoffe mit natürlichen Materialien oder versuche dich an einem DIY-Projekt mit Naturmaterialien.

Abschlussgedanken

Für mich ist Naturverbundenheit nicht nur eine persönliche Leidenschaft, sondern auch ein Weg, meine Kreativität und meine Werte in Einklang zu bringen. Ob ich in meinem Färbergarten arbeite, Wildkräuter sammle oder einfach den Sonnenuntergang beobachte – die Natur schenkt mir immer wieder neue Perspektiven und Kraft.

Vielleicht inspiriert dich dieser Artikel, deine eigene Beziehung zur Natur zu entdecken oder zu vertiefen. Egal, ob du einen kleinen Kräutergarten anlegst, mit Pflanzenfarben experimentierst oder einfach bewusster Zeit im Grünen verbringst – die Magie der Natur ist für alle zugänglich.

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