12 von 12 im Mai 2025

meine tägliche Herausforderung

Schön, dass du mich durch meinen Tag begleitest. Ein Montag, ganz normaler Alltag? Ja, denn bei mir sieht jeder Arbeitstag anders aus. Heute ist sonniges Wetter vorhergesagt, also werde ich versuchen möglichst viel Zeit im Freien zu verbringen. Los geht`s…

Meistens starte ich so in den Tag: selbstgemachtes Knuspermüsli mit Früchten und der unbedingt notwendigen Tasse Kaffee.
Direkt danach gehe ich in den Garten und schaue nach den Pflanzen im Gewächshaus. Es ist jetzt schon warm, daher bleibt die Tür offen.
Anschließend ist Computerarbeit angesagt. Da sich meine Website immer noch im Aufbau befindet, versuche ich jeden Tag eine Kleinigkeit daran zu verbessern.
Vor dem Mittagessen möchte ich unbedingt noch eine Tasche voll Brennnesseln ernten.
Unterwegs laufe ich durch diese wunderschöne Wiese voller Wildkräuter und Schmetterlinge.
Zu Hause landen die gewaschenen Brennnesseln im Färbertopf. Wenn ich Glück habe, wird ein grünlicher Grauton daraus. Die Färbungen vom letzten Jahr liebe ich sehr.
Während ich auf den Kochtopf aufpasse, bedrucke ich ein Stück Stoff mit einer Eisenbeize. Eine neue Färbetechnik, mit der ich experimentiere.
Nach dem Mittagessen helfe ich schnell meiner Tochter einen Fahrradständer an ihr eBike zu montieren.
Ich überrasche meine Mutter mit einem Stück Eierlikörtorte. Sie ist vor ein paar Jahren an Demenz erkrankt und lebt seither im Seniorenheim in der Nähe. Heute war ein guter Tag, an dem sie mich erkannt und sich über meinen Besuch gefrreut hat (und über den Kuchen).
Den Besuch verbinde ich mit einem schönen Spaziergang durch den Wald.
Unterwegs komme ich an einem neu angelegten Biotop vorbei und erfreue mich an den zahlreichen Kaulquappen.
Im Garten baue ich zusammen mit meinem Mann ein paar Rankhilfen für Bohnen und Gurken. Die Pflanzen dürfen in den nächsten Tagen raus.

Meinen Tag beende ich jetzt mit einem leckeren Abendessen und einer anschließenden Runde Garten gießen. Es ist einfach alles viel zu trocken hier. Herzlichen Dank fürs Vorbeischauen.

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6 Kommentare

  1. Liebe Wildfärberin,

    was für ein Tag voller Naturfarben und Herzmomente! Ich rieche förmlich dein Knuspermüsli-Kaffee-Duett (bei mir wäre es der obligatorische Lupinenkaffee 😉) und sehe dich schon durchs Gewächshaus huschen, bevor die Sonne richtig loslegt. Brennnesseln ernten, Färbetopf anwerfen, Eisenbeize testen – dein Atelier ist offenbar ein einziger Hexenkessel der Kreativität!

    Besonders berührt hat mich die Eierlikörtorten-Überraschung für deine Mama. Solche Lichtblicke sind unbezahlbar – genauso wie der Waldspaziergang mit Kaulquappen-Konzert im Biotop. Und dann noch schnell einen Fahrradständer montieren, Rankhilfen zimmern … dein Montag ist ein Multitool.

    Danke, dass du uns mitgenommen hast – dein Mix aus Gartenliebe, Textil-Experimenten und Familienwärme ist ansteckend bunt. Ich drücke die Daumen für ein sattes Brennnessel-Grüngrau und ein bisschen Regen für deine durstige Erde!

    Herzliche Grüße
    Rosi 🌷

    1. Liebe Rosi,
      ganz herzlichen Dank für deine lieben Worte. Manchmal habe ich das Gefühl, nur durch meine unstrukturierten Tage zu hetzen und nicht wirklich etwas zu erreichen. Ich will mir mehr Disziplin auferlegen, Routinen schaffen, weil „man“ das halt so machen sollte. Das passt aber wohl nicht zu mir und daher liebe ich dieses Format 12von12. Es rückt die Perspektive zurecht und zeigt mir auch mal selbst, wie wertvoll diese Tage sind und wie glücklich ich mich schätzen kann, so leben zu dürfen. Die Brennnesselfarbe ist sehr schön geworden. Dazu schreibe ich bald mal einen Blogartikel.
      Ganz liebe Grüße
      Verena

  2. Es muss furchtbar sein, wenn die Mama an Demenz erkrankt, ich will mir das garnicht vorstellen!
    Dafür ist man unendlich dankbar, wenn sie einen guten Tag hat und einen erkennt! Ich wünsche dir viel Kraft.
    Diese Kaulquappen sind niedlich, ich hab schon ewig keine mehr gesehen!

    Liebe Grüße aus dem Mausloch
    Sabine

    1. Ja, diese Krankheit ist furchtbar und ich wage es nicht mir vorzustellen, wie es sich für den erkrankten selbst anfühlt. Egal wie gut man sich informiert oder vorbereitet, es bricht einfach eine Welt zusammen, wenn man von der eigenen Mutter nicht mehr erkannt wird. Die Kaulquappen versetzen mich immer in meine Kindheit zurück, als wir sie im Glas gefangen und beobachtet haben (natürlich haben wir sie dann wieder freigelassen 😊)
      Herzlichen Dank, dass du bei mir vorbeigeschaut hast 💚

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